Nun ja, so ganz allgemein würde ich mal behaupten, du bist nicht verrückt.
Gerade als Spinnangler (vor allem wenn man sehr sehr oft unterwegs ist) entwickelt man mit der Zeit durchaus so eine "spezielle Wahrnehmung", die man durchaus auch als Instinkt bezeichnen könnte.
Allerdings zeigt sich dieser Instinkt bei mir nicht einfach so ohne Grund, es sind in der Regel kleinste Veränderungen im oder auf dem Wasser, die ein Ereignis ankündigen können. Diese kleinen Veränderungen nimmt man oft nur im Unterbewusstsein war, reagiert dennoch sofort darauf.
Kleines Beispiel:
In der Nähe meiner Heimatstadt gibt es einen kleinen Fluss, den ich sehr gerne mit einem Kumpel beangle, der direkt dort wohnt. Ich liebe dieses Gewässer, denn es ist einfach nur perfekt für so ziemlich jeden regulären als auch "friedlichen" Raubfisch, den es in unseren Breitengraden gibt. Gerade manche dieser friedlichen Räuber wie Döbel oder Aland sind mit unter sehr scheu und verraten sich oft nur durch kleine Wellen an der Oberfläche oder kleine Ringe die beim vorsichtigen Einsaugen von Anflugnahrung entstehen. In der starken Strömung des kleinen Flusses und der daraus resultierenden Wasserbewegung sind diese Zeichen nur sehr schwer zu erkennen. Aber oft stehen wir beim angeln im Boot, werfen unsere kleinen Köder aus und bemerken im Augenwinkel etwas "merkwürdiges". Ohne auch nur etwas zu zögern wirf man diese Stelle schnellstmöglich an und hat ab und an das Glück, richtig zu liegen. Manchmal ist es aber auch nur eine plötzliche Richtungsänderung von Kleinfischen, die angreifende Hechte verrät, denn nicht immer scheppert es mit aller Gewalt an der Oberfläche. In solchen Gewässern verhilft der "Instinkt" durchaus zu besseren Fängen und diese Art der Angelei ist zudem auch noch besonders spannend.