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 Betreff des Beitrags: Montage, Köderform bzw. Köderführung...alles für die Katz?
BeitragVerfasst: So 29. Jul 2012, 21:05 
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Registriert: Mi 20. Jun 2012, 11:52
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Neulich am See traf ich einen älteren Petrijünger. Ihn kennt man bei uns als ausgewiesenen Massenfänger von Zandern. Er zupfte gerade etwas durch das Wasser und ich dachte mir, mich mit ihm auszutauschen wäre nicht schlecht für meine z.Z. bescheidenen Erfolge. Also blieb ich stehen und fragte höflich, ob er Lust hätte mit mir zu reden. Und so unterhielten wir uns ein bisschen, wobei er meine Raubfischangelwelt zutiefst erschütterte. Und zwar aus folgendem Grund:

Er sagte, er zupfe stets Gummifische durch das Wasser. Ich fragte ihn daraufhin, ob er bevorzugt jiggt oder faulenzt? Er sah mich verwundert an und sagte, dass er ausschließlich zupfe, egal ob mit GuFi oder mit KöFi (er machte nur kurze Rucke bei erhobener Spitze, so dass der Gufi nur wenige cm vom Boden abhebt und lies die Rute immer auf 11 Uhr).
Als er schließlich den GuFi aus dem Wasser hob sah ich eine Montage, welche mir alles andere als ausgeklügelt erschien. An der dicken geflochtenen Schnur hing tatsächlich ein starres ca. 30 cm langes ummanteltes 1x7 Stahlvorfach verbunden durch einen Tönchenwirbel. Zwischen Bleikopf und Stahl war nochmals ein Tönnchenwirbel geschaltet. Dahinter ein dunkelgrüner GuFi mit 12 cm auf einem Rundkopf. Auf meine Frage nach dem Sinn der Montage wg. des grds. fehlenden Dralls beim GuFi antwortete der Herr, dass es für ihn damit eigentlich noch nie Probleme gab mit der Montage und er die Wirbel schon immer so montiere.
Anschließend fragte ich, welche Farben und Formen von GuFis er fischt? Er erwiderte, dass er nur die dunkelgrünen GuFis mit dicker Schwanzschaufel nehme, weil ihn die ganze Farbendebatte nervt. Und mit den Formen beschäftige er sich sowieso nicht (Begriffe wie Low-Action etc. kannte er nicht).
Als ich ihm schließlich erklärte, dass seine Montage eigentlich für das GuFiangeln nicht typisch sei, meinte er, dass er dafür aber außerordentlich gut fange. Und zwar deswegen, weil er jeden Tag am Wasser sei und die heissen Stellen zur richtigen Zeit beangle. Da wäre es nach seiner Meinung egal, ob Wirbel oder nicht...und auch die Farbe und Schwanzform spiele dann keine Rolle!

Und die Moral von der Geschicht! Nur wer am Wasser ist und dieses kennt fängt den Fisch!

P.S. Ich habe es aber trotzdem gelassen, meine Montagen und Köder den seinen anzupassen;-)

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Grüße
Alex


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 Betreff des Beitrags: Re: Montage, Köderform bzw. Köderführung...alles für die Kat
BeitragVerfasst: So 29. Jul 2012, 22:32 
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Registriert: Mo 9. Jul 2012, 14:45
Beiträge: 33
Also die Moral von dieser Geschichte ist für mich er...... das jeder auf seinen erfolgreichen stil setzten sollte und sich nicht von Werbung und dem ganzen gepushe div. Firmen verunsichern lassen sollte ! Wer Fäng hat recht..... und wenn du gut mit no Action shad Fängst ist es doch ok so ;-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Montage, Köderform bzw. Köderführung...alles für die Kat
BeitragVerfasst: So 29. Jul 2012, 23:33 
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Registriert: Mi 20. Jun 2012, 11:52
Beiträge: 11
@dennisM Naja, im Vergleich mit den Angeltagen des Herrn fange ich prozentual eh auch nicht schlechter aber auch nicht besser. Aber wie gesagt, der Mensch lehrte mir wie Du sagst, nicht jeden Mist zum glauben, der oftmals propagiert wird!

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Grüße
Alex


Zuletzt geändert von Hochi am Mo 30. Jul 2012, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Montage, Köderform bzw. Köderführung...alles für die Kat
BeitragVerfasst: Mo 30. Jul 2012, 10:14 
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Beiträge: 6725
"Fängt viel" ist ja relativ! Würde man ein Mass für "Fische pro Zeiteinheit" einführen, wäre das Ergebnis dieses Anglers sicherlich eher mäßig bis schlecht :!: :idea: .
Ich würde die oben beschriebene "Methode" verfeinert als "russisches Prinzip" bezeichnen. Auch unsere russischen Mitbürger verbringen Stunden, Tage und Monate am Wasser - teils mit sehr fragwürdigem Tackle und NATÜRLICH fangen die auch Fisch - teils sogar sehr gute und teils auch viele!
Soweit sind wir uns einig, dass es "nicht wichtig ist, auf sein Gerät zu achten und Details in Montage und Auswahl zu berücksichtigen..."
ABER: Wer hat schon so viel Zeit und vor allem Lust, dies "auszusitzen" und zu warten, bis die Bedingungen so gut sind, dass "sogar darauf" ein Fisch beißt. Wir wissen alle, dass es die Momente gibt, in denen "alles egal" ist (nämlich dann, wenn die Fischaktivität sehr hoch ist, vgl. "Anglers Edge" bzw. "Beisszeiten der Fische").
Man könnte es auch anders herum sehen: Würde dieser Angler mit ausgefeilteren Methoden fischen, wäre er extrem viel erfolgreicher. Da er aber viel Zeit hat (Rentner, arbeitslos, Krankenschein o.ä.), ist er mit seiner Fangquote halt auch so zufrieden. Der Angler, der seine kostbare Zeit sinnvoller und vor allem auch erfolgreicher nutzen möchte, sollte sich dringend mit Methoden und Montagen beschäftigen...

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Beste Grüße und ein dickes Petri vom Möhnesee!

Uli Beyer


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 Betreff des Beitrags: Re: Montage, Köderform bzw. Köderführung...alles für die Kat
BeitragVerfasst: Mo 30. Jul 2012, 11:32 
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Registriert: Mi 20. Jun 2012, 11:52
Beiträge: 11
@Uli Da hast Du sicherlich recht, dass der Angler (Rentner) noch viel Luft nach oben hat. Und statistisch fängt er, wie gesagt, wahrscheinlich auch nicht mehr als ich. Aber grundsätzlich war es mir wichtig zu erkennen, dass Gewässerkenntnis und Vertrauen in seine eigenen Methoden wichtiger sind, als jeden erdenklichen GuFi zu besitzen.

Aber grds. hast Du natürlich recht, dass dies natürlich keine neue Erfolgsmethode "russisches System" werden wird;-)

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Grüße
Alex


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 Betreff des Beitrags: Re: Montage, Köderform bzw. Köderführung...alles für die Kat
BeitragVerfasst: Di 31. Jul 2012, 10:29 
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Registriert: Do 2. Sep 2010, 02:02
Beiträge: 6725
Hochi hat geschrieben:
@Uli Da hast Du sicherlich recht, dass der Angler (Rentner) noch viel Luft nach oben hat. Und statistisch fängt er, wie gesagt, wahrscheinlich auch nicht mehr als ich. Aber grundsätzlich war es mir wichtig zu erkennen, dass Gewässerkenntnis und Vertrauen in seine eigenen Methoden wichtiger sind, als jeden erdenklichen GuFi zu besitzen.

Aber grds. hast Du natürlich recht, dass dies natürlich keine neue Erfolgsmethode "russisches System" werden wird;-)

"Wichtiger" ist vielleicht überinterpretiert. Ich würde betonen, dass es SOWOHL WICHTIG ist, die richtigen Fangzeiten zu kennen, ALS AUCH WICHTIG ist, die richtigen Methoden, Geräte und Angeltechniken zu nutzen. Je genauer man "sein" Gewässer kennt und je präziser man Köder auswählt, präsentiert und natürlich auch die "richtigen Zeiten" nutzt, desto erfolgreicher wird man sein...
Am Forellenteich sieht man ja auch immer wieder, dass eine schlechte Montage mit dicker Wasserkugel und fettem Tauwurm mal einen Fisch fängt. Aber eben dann, wenn andere daneben mit feiner Montage 10 Stück fangen!
"Ich fange auch so meine Fische" ist bei vielen "alten Hasen" (zum Glück) eine verbreitete Überzeugung. Erst dann, wenn sich jemand mit "neuem Zeug" daneben stellt und extrem viel erfolgreicher ist, denken diese Leute um. Das passiert aber nicht sehr häufig, weil die Leute mit dem "neuen Zeug" oft nicht dumm sind. Es würde vielen tollen Fischen den Kopf kosten... ;)

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Beste Grüße und ein dickes Petri vom Möhnesee!

Uli Beyer


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 Betreff des Beitrags: Re: Montage, Köderform bzw. Köderführung...alles für die Kat
BeitragVerfasst: Di 31. Jul 2012, 22:34 
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Daumen hoch Uli!!! Bin genau deiner Meinung,vor allem das mit dem Fische mitnehmen aber das ist hier nicht das Thema.


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 Betreff des Beitrags: Re: Montage, Köderform bzw. Köderführung...alles für die Kat
BeitragVerfasst: Di 31. Jul 2012, 23:06 
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Registriert: Mi 20. Jun 2012, 11:52
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Lieber Uli,

genau aus dem Grund, dass der Herr jeden maßigen Zander abschlägt, bin ich auch nicht mehr weiter ins Detail gegangen und hab ihn schließlich im Glauben gelassen, dass er die besten Montagen der Welt fischt. Es ist schlimm, dass selbst große Laichfische aus reinem Fischneid und Gier abgeschlagen werden! Ich habe teilweise schon mitgekriegt, dass gute 90er Zander bei uns nur wegen des Trophäenwahn einzelner Fischer abgeschlagen wurden:-(. Aber das ist hier nicht das Thema.

Für mich ist die Gewässerkenntnis gepaart mit der richtigen Köderführung das A und O. Was nutzt es mir, wenn ich alle möglichen GuFi's durch das Wasser ziehe, wenn an dieser Stelle kein Fisch steht. Nicht zuletzt heisst es in nahezu jedem journ. Beitrag, dass ein Echolot von Vorteil ist. Dies bedeutet doch nichts anderes, dass genau der im Vorteil ist, der sein Gewässer lesen kann. Dies dauert ob Fluss oder See mal länger oder auch mal nicht so lange (wenn Echolot und Boot erlaubt, Tiefenkarten oder auskunftsfreudige Angler vorhanden sind; letzteres ist in Niederbayern eher seltener der Fall).
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin überzeugt dass Farbe und Aktion eines Gufi sehr wohl Auswirkung auf das Beissverhalten der Fische haben. Jedoch bin ich mittlerweile auch der Meinung, dass bei Verwendung vernünftiger Gufis wie z.B. Slottis, Big Hammer, Salt Shaker etc. dieser nur noch als wirksames Feintuning gesehen werden kann, das Letzte rauszukitzeln. Deshalb habe ich für mich beschlossen, je nach Wetter und Tageszeit 2 bis 3 Modelle/Farben rauszusuchen und diese durchzufischen. Insoweit habe ich die Erfahrung gemacht, dass weniger oft mehr ist. Denn die Unsicherheit durch zu große Köderauswahl am Wasser führt bei Hobbyanglern, wie ich es einer bin, oft zu Unkonzentriertheiten. Hier ist wiederum die Achtung auf die richtige Köderführung m.E. viel entscheidender.

Als notgedrungener Uferangler ziehe ich seit kurzem vor regelmäßiger Befischung eines Gewässers immer mit einer Lotrute los und suche nach markanten Strukturen und Tiefenunterschieden (vor allem in Baggerseen). Diese Stellen markiere ich mir dann auf einem Ausdruck von Google Earth und beginne erst dann mit dem gezielten Angeln. Mit dieser Herangehensweise haben sich meine Erfolge unter Verwendung derselben Gufis stark verbessert. Auch rechnet sich der durch das Loten betriebene Zeitaufwand m. E. schon innerhalb kürzester Zeit.

Ich hoffe ich konnte Dir nahebringen, warum für mich die Erkundung des Gewässers an aller erster Stelle steht!

P.S. Uli, ich finde es super, dass du so auf die Beiträge der Forumsmitglieder eingehst! Erlebt man nicht immer und überall.

Danke

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Grüße
Alex


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