Räubertreff
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Catch & Release - der Dauerbrenner...
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Autor:  Uli Beyer [ Mo 6. Sep 2010, 10:17 ]
Betreff des Beitrags:  Catch & Release - der Dauerbrenner...

Wohl kein anderes Thema liefert in Foren so viel Zündstoff wie Catch & Release beim Angeln. Ich halte es für sehr wichtig, dass jeder Angler sehr sorgfältig überlegt, was er mit seinem Fang tut und nur bei "guten Gründen" ab und zu einmal einen Fisch entnimmt. Generelle und totale Rücksetzgebote sind meiner Meinung nach ebenso gefährlich wie umgekehrt das totale "Catch & Kill".

Ich bin als Jungangler, als dieses Thema noch gar keins war, zu sehr sorgsamem Umgang mit der Ressource Fisch aufgerufen worden. Damals war es "das Höchste", wenn man einem prall mit Rogen gefüllten Weibchen, egal wie groß es war, das Leben schenkte und selbstverständlich zurück setzte. Ebenso selbstverständlich war es, dass man Fische, die keiner sinnvollen Verwertung zuführen konnte oder wollte, zurück setzte. Heute wird das Gesetz sehr strikt und häufig viel zu einseitig ausgelegt - leider!

Ich bin mit meiner Einstellung wohl irgendwo "in der Mitte" zwischen den Fronten zu finden. C & R ist gefährlich, K & K ist dumm! Wie steht Ihr zum Thema?

Autor:  Hecht [ Mi 8. Sep 2010, 15:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Catch & Release - der Dauerbrenner...

Das ewige Thema C&R ;) Ich gehöre zu der C&S (Catch and Select) Fraktion wenn man es so nennen möchte. Besonders Kapitale und große Fische setze ich zurück und auch Kleine (auch wenn sie schon das Schonmaß erreicht haben). Arten die eh nicht häufig vorhanden sind bzw. deren Bestand gering ist, gehen auch anstandslos zurück ins Wasser. In den Niederlanden setzte ich gänzlich alles zurück.

So dann bleiben da ungefähr noch 4-5 Bachforellen, vielleicht 3-4 mal nen Barsch oder nen Hecht im Jahr die in die Küche wandern da wir gerne Fisch essen und es nicht schöneres (leckereres) als nen frisch selbstgefangener Fisch gibt.

Grüße
Chris

Autor:  Andreas Sell [ Mi 8. Sep 2010, 22:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Catch & Release - der Dauerbrenner...

Totales C+R betreiben wir auch nicht. Wenn Fische stark verletzt sein sollten und keine Chance zum überleben haben nehmen wir sie mit.
Wenn ich weiß das in einem Gewässer ein gesunder Fischbestand ist nehmen wir hin und wieder auch einen Fisch mit.
In Gewässern die
keinen gesunden Fischbestand haben (z.B.) die Ahse bei Hamm setzen wir jeden Fisch zurück.

Fische unter 60cm und über 70cm entnehmen wir garnicht. Auf das ganze Jahr gesehen nehmen wir 1 -3 Fisch mit nach Hause.

Autor:  Michael S. [ Mi 8. Sep 2010, 22:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Catch & Release - der Dauerbrenner...

In unseren Gewässern ist der Raubfischbestand so dünn, da würde ich nie einen Fisch mitnehmen. On Tour ist mir das i.d.R. zu aufwendig wegen Abends kochen, aber dieses Jahr in Norwegen haben wir mal nach einem langen Angeltörn ein Festmal aus Hecht, Zander und Barsch genossen.

Forellen müssen aber immer dran glauben...

Gruß
Michael

Autor:  Andreas Sell [ Sa 11. Sep 2010, 09:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Catch & Release - der Dauerbrenner...

Hier habe ich noch tewas interessantes gefunden:
http://www.anglerverband.com/images/sto ... enster.pdf

Das ist auch sehr interessant wie ich finde
Quelle http://www.anglerverband.com

Code:
Zurücksetzen

Zur Frage des Fangens und Zurücksetzens von Fischen vertritt das DAV-Präsidium folgenden Standpunkt:

Das Tierschutzgesetz führt aus, dass einem Tier nur Schmerzen und Leiden zugefügt werden dürfen, wenn dies aus vernünftigen Gründen geschieht. Einer dieser Gründe ist der Verzehr des gefangenen Fisches. Daneben gibt es jedoch weitere Gesetze, denen zu folgen ist. Solche Gesetze sind z. B. die Fischereigesetze der einzelnen Bundesländer. Diese weisen den Fischereiausübenden z. B. an, untermaßige Fische, Fische, welche in der Schonzeit gefangen wurden oder einer bedrohten Fischart angehören, zurückzusetzen. Der Angler käme in Konflikt mit dem Gesetz, wenn er dies nicht einhielte. Eine ausdrückliche Mitnahmepflicht ist in keinem der deutschen Gesetze festgeschrieben!



Wissenschaftliche Untersuchungen zum genetischen Potenzial von Fischen lassen sogar vermuten, dass das systematische Entnehmen von großen Fischen im Endeffekt zu einer Veränderung der genetischen Architektur der Fische führt, d. h., dass das genetische Potenzial verarmt. Fischpopulationen würden durch die Negativselektion (gezielte Entnahme der kapitalen Fische) kleinwüchsiger, krankheitsanfälliger etc. Ganz abgesehen davon ist es manchem Angler auch nicht möglich, kapitale Fische selbst zu verwerten, sodass er den gefangenen Fisch wieder zurücksetzen möchte.

Aus unterschiedlichen Gründen wird das Tierschutzgesetz von Vertretern verschiedener Verbände missinterpretiert. Es wird von einigen Tierschutzvertretern in der Art ausgelegt, als ob das Zurücksetzen von Fischen eine strafbare Handlung wäre.

Der DAV erklärt deshalb noch einmal ausdrücklich seinen Standpunkt zum catch and release. Wir gehen angeln, um Fische zu fangen und zu verwerten, behalten uns jedoch weiterhin das Recht vor, Fische auch zurückzusetzen!

Autor:  surffischer [ Sa 11. Sep 2010, 21:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Catch & Release - der Dauerbrenner...

wenn der Fisch verletzt ist nehme ich ihn mit auch wenn mir das nicht so gefällt und selten vorkommt.
ist der Fisch unverletzt und fit geht er zurück.
den letzten den ich mitnehmen mußte, war ein 72er Zander der sich den Gummifisch samt Zusatzdrillinge bis in die Kiemen saugte und stark blutete.
Solch einen Fisch sollte man nicht zurücksetzen, die überlebenschancen wären zu gering

Autor:  Holzfisch [ Fr 2. Dez 2011, 22:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Catch & Release - der Dauerbrenner...

Petri :P

Ich kann mich für C&R nicht voll und ganz begeistern.

Natürlich und ganz klar für mich: Untermaßige und in der Schonzeit gefangene Fische werden zurückgesetzt, sofern diese nicht zu stark verletzt sind. :!:

Aber gerade bei Zander und Hecht . . . ich weiss nicht. :roll: Gerade der Hecht frisst doch sogar Artgenossen. :o Ist es nicht unsere Aufgabe als Angler für den Artenschutz zu sorgen?! :| Man stelle sich vor, man fängt einen großen Hecht und setzt ihn wieder ein. Der große frisst die kleinen Hechte und irgendwann ist nur noch der große im Teich/Fluss. :o

Beim Friedfisch ist es wohl etwas anders, vermute ich. So ein 15Kg Karpfen wird wahrscheinlich nicht von einem Hecht gefressen. Wenn der Hecht oder Zander nun alle kleinen Karpfen wegfrisst , bleibt der große Karpfen über und legt jedes Jahr fleißig Eier. :mrgreen:
Aber ist es beim Friedfisch nicht so, das die kleinen (viele kleine) Fische mehr fressen als die großen?! Somit ist das Gewässer sauberer und wuchert nicht zu?! :)

Und für das folgende Mysterium wird es wohl nie eine Antwort geben. So ein Release´ter Fisch, merkt der sich das nicht? Und beim nächsten Kunstköder der vor seiner Nase schwimmt, denkt der, das wird Weh tun also Fress ich dat nicht. :idea: Vielleicht erzählt der das seinen Artgenossen und deshalb wird es immer schwerer Fisch zu fangen? :shock:


Fragen über fragen . . .

Autor:  Michael S. [ Fr 2. Dez 2011, 22:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Catch & Release - der Dauerbrenner...

Holzfisch hat geschrieben:
Ist es nicht unsere Aufgabe als Angler für den Artenschutz zu sorgen?! :| Man stelle sich vor, man fängt einen großen Hecht und setzt ihn wieder ein. Der große frisst die kleinen Hechte und irgendwann ist nur noch der große im Teich/Fluss. :o


Hallo @Holzfisch,

unabhängig davon wie ich zu Deiner persönlichen Ansicht über C&R stehe:
Ich wüsste nicht das die Natur vorgesehen hat das ein einzelnes Individuum ein Gewässer leerfressen kann und dann alleine dasteht...

Gruß
Michael

Autor:  pewo78 [ Fr 2. Dez 2011, 23:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Catch & Release - der Dauerbrenner...

Holzfisch hat geschrieben:
Petri :P

Gerade der Hecht frisst doch sogar Artgenossen. :o Ist es nicht unsere Aufgabe als Angler für den Artenschutz zu sorgen?! :| Man stelle sich vor, man fängt einen großen Hecht und setzt ihn wieder ein. Der große frisst die kleinen Hechte und irgendwann ist nur noch der große im Teich/Fluss. :o

. . .


Diese These bezeichne ich jetzt einfach einmal als sehr gewagt :lol: ! Natürlich kann ein großer Hecht einen anderen fressen, allerdings hat die Natur in den letzten Millionen Jahren einige Dinge auch relativ gut ohne uns geschafft. Ein Zusammenhang zwischen Artenschutz und der Entnahme von Großhechten entzieht sich in nicht unerheblichem Maße meiner Logik!

Grüße aus Bayern

Pewo

Autor:  Holzfisch [ Fr 2. Dez 2011, 23:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Catch & Release - der Dauerbrenner...

Toll :mrgreen: sehr Interessante und richtige Argumente von euch beiden :D Die Natur regelt dat schon lange selbst. 8-)

Und wenn böse Angler kommen und auch die untermaßigen Fische mitnehmen?

Generell: Ich möchte C&R nicht schlecht machen/reden!!! Ich hab nur mal laut nachgedacht.

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