Ein kurzer Livebericht von einem Angeltag am Edersee:
Auf Anweisung unseres Guides sollten wir uns am Treffpunkt (Angelschmidt) schon mal eine Tagekarte holen. Nun begann das Abenteuer... Ein um 6:30 Uhr hell erleuchteter Laden, laufendes Radio und verschlossene Türen. Nachdem ich an das Fenster klopfte, stand ein älterer fluchender Mann mit Hemd und Unterhose bekleidet im Laden. Nach weiteren 10 Minuten öffnete das "Unikum" Christian (Angel)Schmidt seine Tür. Die Sprüche dieses Herren sollte sich niemand entgehen lassen. "Was willst du haben, einen Angelschein? Dann räum mir erst mal meine Ruten raus, sonst komme ich nicht an meinen Schreibtisch". Nachdem er nun den Schein ausgestellt hat, fragte er so ganz nebenbei: "Hast du schon mal eine im stehen gehobelt". Und dann kam noch seine große Bildersammlung die mit Sicherheit zwischen 30 und 50 jahren alt ist. Nach dem eintreffen des Guides ging es dann nun endlich los. Wir fuhren an einen Bootssteg in Bringhausen, wo das Boot unseres Guides lag. Das Wetter war genau das, was man sich als Angler vorstellt... starker Wind, Regen ohne Ende... Wir beschlossen erst einmal am Bootssteg auf Barsch zu angeln. Während dessen haben sich auch schon andere Angler an diesem Steg eingefunden. Es kam wie es bei diesem "Sauwetter" kommen musste. Ein paar kleine Barsche (bis ca. 20cm) auf verschiedenste Köder (z.B. Illex Diving Chubby in Bone, ProLogic Twister in weiss, Balzer Krebsimitat in Motoroil, verschiedenste Zocker u.v.m.). Als der Wind dann endlich weniger wurde, fuhren wir mit dem Boot los. Der Regen war aber unaufhaltsam. Nahe der Liebesinsel haben wir dann Vertikal unser Glück versucht. Ein kleiner Hecht (ca. 30cm) und ein Hammerbiss auf Keitech Fat Swim Impact 3,8" in Bluegill flash. Der Hammerbiss war mit Sicherheit ein Hecht. Begründung: Das 0,35mm Fluocarbon Vorfach hatte nach dem Biss sein Dienst quittiert. Man kann nur sagen: "Wer nicht hören will, muss fühlen". Uli und auch viele andere Angler sagen immer, dass nur Stahl und Titan den Hechtzähnen stand hält. Wie dem auch sei, gelitten. Das nächste mal wird das jedenfalls nicht mehr passieren. Nach einer langen erfolglosen Zeit (und die war wirklich lang), konnte ich bei einem Zwischenstop auf einem Bootsteg noch einen kleinen Barsch auf weissen Prologic Twister überlisten. Das anschließende schleppen mit Wobbler (Castaic RealBait, Rapala DeepTailDancer, etc) brachte eben so wenig Erfolg wie die Vertikalfischerei. Daher beschlossen wir, wieder zum Ausgangpunkt zurück zu fahren. Dort waren auf dem Echolot ohne Ende wirklich große Sicheln zu erkennen. Doch von Bissen keine Spur. Verschiedenste Köder kamen absolut erfolglos zum Einsatz. Um nur einige Beispiele zu nennen: Slottershad, Kopyto, Lunker City Salt Shaker, Renosky Shad, Keitech Fat Swim Impact, und auch USA-Shads von Uli. Auch das wechseln der Farben brachte keinen Zupfer. Gefischt wurde Motoroil, rosa perlmutt glitter, grün, gelb, orange über Fluo-Faben bis hin zu weiss. Also alles in allem eine sehr magere Ausbeute. Keiner der anderen Angler auf oder an dem See konnten "größere" Erfolge verzeichnen, so dass wir uns sicher waren das wir nichts zu dem "fast Schneider" konnten. Auch der Guide war ratlos. Er macht eine erstklassige Arbeit und ich kann ihn nur weiterempfehlen, was ich hiermit auch tue:
http://www.edersee-angeln.deEs war ein schöner -wenn auch nasser und teils windiger Angeltag- aber ich werde dieses Gewässer auf jeden fall wieder befischen...
PS: Als ich bei Angelschmidt die Fangkarte abgegeben habe, fragte er nach dem Fang des Tages. Nachdem ich ihm die magere Ausbeute mitgeteilt hatte sagte er: "Das nächste mal nimmst du mich mit und dann fängst du auch die großen..."