Räubertreff

Fischerei an der oberen Möhne
Liebe Fliegenfischerinnen, liebe Fliegenfischer,
ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich mich schweren Herzens dazu entschieden habe, die obere Möhne nicht mehr zu bewirtschaften. Ab 2015 werden keine Karten mehr für die Obere Möhne ausgegeben.
Nicht zuletzt durch unseren Umzug nach Bayern an den Ammersee, ist eine reibungslose Bewirtschaftung des Gewässers nicht mehr gewährleistet. Darüber hinaus führe ich seit Jahren einen Kampf um die massiven Kormoranschäden einzudämmen, jedoch ohne jeden Erfolg. Die jährlichen Schwärme von Kormoranen besonders im Winter dezimieren jedes Jahr massiv die Fischbestände. Dazu kommen übers ganze Jahr permanente Anflüge von 3-10 Vögeln, welche einen verheerenden Schaden am Gewässer anrichten. Die große Anzahl von Fisch-und Silberreihern, geben noch ihren Rest dazu. Hilfe von öffentlichen Stellen konnte man leider nicht erwarten.
An der Möhne sind viele Arbeiten durchgeführt worden; Straßenbauarbeiten, die die Fischerei beeinträchtigten. Jetzt soll noch als Renaturierungsmaßnahme die Möhne im oberen Bereich, im sehr schönen Schleifenbereich, abgeholzt und verbreitert werden. Zudem sollen noch weitere Schlaufen eingelegt werden. Leider werden meines Erachtens dadurch die wenigen Rückzugsgebiete in den Baumwurzeln der alten Baumbestände und den unterspülten Ufern als Schutz vor Fressfeinden, auch noch zerstört. Die Verbreiterung eines solchen Gewässers hat nur zur Folge, dass es mit Unkraut und Gestrüpp zu wuchert und die schützenswerten Pools nach und nach verschwinden, bzw. sich durch die Verbeiterung mit Sediment füllen.
Da ich die Möhne seit vielen Jahren gehegt und gepflegt habe, sehe ich jedoch keinen Sinn mehr darin, gegen diese Widrigkeiten anzukämpfen, da man hier einen hoffnungslosen Kampf gegen andere Interessenverbände führt. Ein Kormoranmanagement, wie es beispielsweise in Bayern praktiziert wird, wäre in NRW dringend notwendig. Obwohl, was soll eigentlich noch geschützt werden? Die heimischen Äschenbestände sind zum Großteil vernichtet. Die derzeit vorkommenden Bachforellen bestehen auch nur noch aus Besatzmaßnahmen, aus Zuchten und haben nichts mehr mit den natürlichen Forellenbeständen von einst gemeinsam.
13.000,- Euro Pacht, Hege- und Pflegekosten, mehrere Tausend Euro Besatzkosten jährlich, um dann nach einem strengen Winter durch die Kormorane ein fast leeres Gewässer vorzufinden, ist einfach zu viel. Nur die großen Fische (über 55cm) haben zum Teil wenigstens überlebt. Deswegen haben wir jahrelang die Großfische geschützt, da diese jene sind, die eine Chance haben den Kormoranfraß zu überleben. Wenn wieder strenge Winter kommen sollten, wird einem Niederungsfluss, der nahe an einem Kormoran Brutgebiet und Winterlager für Kormorane ist, mit Sicherheit den Garaus gemacht. Alle, die gern noch an der Möhne fischen möchte, können gern für dieses Jahr eine Tageskarte von uns erhalten. Jedoch ab 1. Januar 2015 können Sie sich vertrauensvoll an die Fischereigenossenschaft Warstein wenden.
Ich würde mich freuen, wenn wir uns einmal hier in Bayern sehen könnten.
Dank all denen, die vertrauensvoll mit uns gemeinsam an der Fischerei der Möhne gearbeitet haben.

Ihr Erich Brinkhoff

Ruf doch mal bei der Fischereigenossenschaft Warstein durch.