Räubertreff

Hi Leute,

wie ich jetzt gelesen habe, befindet sich Grey's jetzt auch unter dem Dach von Pure Fishing...

Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll.

Mir persönlich scheint es eher so zu sein, dass wirklich gute Firmen (Abu Garcia, Mitchel) qualitativ schlechter geworden sind. So ist zumindest mein Eindruck. Ich war noch Anfang dieser Saison komplett von meinen Abu Rollen überzeugt. Meine erste "richtige" habe ich mir damals 2006 in Australien gekauft und danach folgten noch ein paar. Klar es waren meine ersten 200€+ Rollen, aber die waren wirklich gut. Anfang dieses Jahres habe ich mir zwei Orra SX gekauft, aber was soll ich sagen....so richtig gut waren die nicht mehr. Die erste Orra SX 40 ging bei nem Pommeshecht (ca. 40cm) kaputt...beim Vertikalangeln Laut Service ist da eine Schraube gebrochen?!?!

Andere Modelle habe ich gleich im Laden hängen lassen, war wirklich enttäuscht und das als einstiger Abu-Fan.
Von der Service Abwicklung kann ich jetzt keine Vergleichswerte liefern, aber 6 Wochen fande ich lang. Dann gab es noch nicht mal eine Meldung, was kaputt war, erst auf Nachfrage.

Fazit: Auf zu Daiwa und Shimano

Ich weiß zwar nicht warum Greys in den Vertrieb oder die Vermarktung von Pure Fishing geht, aber ich hoffe nicht, dass auch bei Greys die Sparschraube auf Kosten der Qualität angesetzt wird. Für mich ist Pure Fishing irgendwie zu einem kleinem Dorn im Auge geworden.


Mich würde eure Meinung dazu interessieren...was haltet ihr davon?

Geht es abwärts oder bergauf?

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Viele Grüße Olli

Ich finde diese "Fusionen" echt schade.

Man kann eigentlich fast immer davon ausgehen, dass die Qualität darunter leidet, denn die Firmen nähern sich immer mehr untereinander an und versuchen, den Markt durch billigeres Tackle anzuführen.
Im absoluten Gegensatz zu diesem stehen dann Firmen wie Shimano oder Daiwa (wie du schon sagtest).
Die Qualität bleibt und der Preis meistens auch!

Je nachdem wie die Richtlinien von pure fishing sind, kann es gut sein, dass auch Greys an Qualität verliert.

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“Fish recognize a bad leader.”
http://www.stronghooks.de

ich finde das gut und ok so. das funktioniert anscheinend nur noch mit firmenbündelungen ist bei shimano u. daiwa ja nicht anders. purefishing ist weltweit schon ganz ordentlich dabei und mit hardy & greys das ist schon mal wieder ne hausnummer.

grüße

Das ist eine spannende Frage, die mich gleich doppelt oder gar 3-fach trifft und BETRIFFT. Ich antworte hier einmal als privater Angler und Fachhändler für Euch:
Offen gestanden war ich vor 25-30 Jahren auch ausgeprägter Abu-Fan. Die alten Rollen aus Schweden (vor allem Multis) waren damals wahre Legenden und die Fusion damals mit "Garcia" mit der Verlagerung der Produktion vieler Produkte nach Fernost sicherlich ein Stich ins Herz vieler Fans. Auch "Quick Finessa - Made in Germany" war ein echter Qualitätsknaller zu dieser Zeit. Damals lachten wir über Rollen aus Japan, später noch mehr über Angelruten + Rollen aus China.
Dann wandelte sich das. Ein Freund von mir hatte ein damals extrem günstiges, aber total unbekanntes "Ding" namens "Ryobi". Diese Rolle war ausgesprochen gut und erstmals wurden wir auf "Made in Japan" aufmerksam. Heute kommen die meisten Shimanos, Daiwas usw. auch nicht mehr aus Japan. Nur die teuersten Rollen eines Anbieters sind manchmal noch "Made in Japan". Dort, wie bei uns und zunehmend jetzt auch in China gehen die Lohnkosten drastisch in die Höhe. Wer ein bestimmtes Preissegment bedienen möchte, ist gezwungen, die Produktion zu verlagern, denn im Angelgerätebereich ist noch ein großer Anteil Handarbeit bei der Produktion. Dort, wo die Leute länger dabei sind, steigt das Know-How und die abgelieferte Qualität, aber eben auch der Preis! Diese Zusammenhänge ziehen sich durch alle Branchen und Produkte und unser extremer Vorteil am Produktionsstandort Deutschland liegt in höherem Know-How und einer sehr guten Maschinisierung. Qualität und Effektivität sind unsere wichtigsten Erfolgsfaktoren. Lohnkosten ohne sehr großen Anspruch an den produzierenden Mitarbeiter, wie sie bei Angelgeräten eher nötig sind, sind die Schwäche von Deutschland, Japan uva.. Momentan kommen Angelgeräte + Zubehör vornehmlich aus Fernost, insbesondere aus China. Kaum einer kann glauben, dass Taiwan schon zu teuer für vieles ist und dort "gehobene Ansprüche" bedient werden. Aber auch in China gibt es große Produktionsunterschiede und es liegt am Management eines Unternehmens, die Prioritäten auch dort zu setzen und die richtigen Leute vor Ort zu halten, sie nicht abwandern zu lassen. Das ist vor allem dort ein Problem, wo Herstellerqualität weniger wichtig als der letztliche Einstandspreis ist.

Konkret zu Pure Fishing: Ich hatte zunächst (vor 10 und mehr Jahren) keine besondere Meinung zu diesem Unternehmen. Was wir brauchten, kauften wir als Fachhandel dort. Das war für uns eine "normale Firma" ohne besonders hervorzutreten. Bis zum letzten Jahr gab es allerdings einen für uns wenig erfreulichen Wandel in der PF-Unternehmenspolitik: Es wurden viele neue Marken "zugekauft", ohne dass diese im Einzelnen die nötige Beachtung fanden. Besonders der Vertrieb in Deutschland schien mir chaotisch und konzeptlos. Viele der neuen Probleme im Hause PF waren sicher „führungsbedingt“ . Ein Horror für uns Fachhändler mit entsprechend anderem Anspruch. Unser Einkauf beschränkte sich auf das Nötigste und wir konzentrierten uns auf besonders "seriöse Firmen", die unserem Anspruch genügten. Dazu gehört auch und insbesondere die Fa. Hardy-Greys. Die Geschäftsführung dort kennen wir schon sehr lange und pflegen ein sehr freundschaftliches, ausgesprochen gutes Geschäftsverhältnis mit ihnen. Es war umso erfreulicher für mich, als ich dann vor knapp 2 Jahren von HG (Hardy-Greys) gebeten wurde, mit ihnen einen Beratervertrag abzuschließen. Die Kooperation wurde noch intensiver. Ich war begeistert von der englischen Gewissenhaftigkeit und dem Know-How insbesondere in der Fasertechnologie.

Im letzten Jahr erfuhren wir dann, dass das englische Traditionsunternehmen verkauft werden soll. Der damalige Besitzer wollte sich altersbedingt zur Ruhe setzen, fühlte und fühlt sich den Marken und Ansprüchen stark verbunden. Eines der wichtigsten Verkaufskriterien war der Erhalt von Qualität und natürlich haben wir uns erschrocken, als dann PF als Käufer herauskam. Ich kann Euch aber beruhigen, denn es gibt einen erheblichen Wandel zum Besseren. Mit dem Verkauf von HG fließt nicht nur extrem gutes Fachwissen in der Produktion in das Unternehmen von PF (dies war wohl neben den sehr starken Marken ein wichtiger Kaufgrund für PF), sondern auch im Management gab es erhebliche Änderungen und wir erwarten eine deutliche Verbesserung. Neuer Chef bei PF in Deutschland wird der bisherige Geschäftsführer von HG. Damit vollzieht PF hier eine beachtliche Kehrtwende hin zu dem, was wir uns wünschen! Natürlich braucht vieles seine Zeit, aber ich bin extrem optimistisch, dass wir alle von dieser Veränderung stark profitieren werden und demnächst PF in Deutschland ein sehr starker Marktführer werden kann ...

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Beste Grüße und ein dickes Petri vom Möhnesee!

Uli Beyer