Ich möchte hier mal eine scheinbar irrwitzige Diskussion "anzetteln". Sicherlich gibt es auch hier etliche Vertikalangler und ich wette darauf, dass die meisten mit recht kurzen Ruten fischen. Bertus Rozemeijer, der "Altmeister" der Vertikalangelei schwört ja auch auf kurze Ruten.
Ich mag hingegen längere Ruten viel lieber und weil ich quasi nie gezielt zum Vertikalangeln losgehe, habe ich bisher auch keine "klassische" Vertikalrute. Schon vor fast 20 Jahren, als ich erstmalig mit dieser Fangmethode in Berührung kam, hatte ich eine leichte 2,70er Rute und kam damit bestens zurecht. Damals war es die sogenannte "Schweizer Rute" (Troutin Spin 2,70m aus Japan), die ich als Idealrute ansah. Vor ca. 12 Jahren war meine Vertikalangelei dann aus meist zeitlichen Gründen erst mal wieder beendet, bevor ich mich jetzt vor ca. 2 Jahren wieder in klassisches "Vertikalgebiet" begab und mir die Holländer eindrucksvoll zeigten, wie sehr erfolgreich diese Angelei sein kann. Ich schoß mich deshalb auch wieder etwas auf diese Präsentation ein und denke, dass ich heute wieder recht gut damit klarkomme. Und wieder habe ich eine 2,70er Rute bevorzugt im Einsatz: Die Baitjigger M ist in meinen Augen ein perfekter Tastsensor. Öfter hatte ich Mitangler (im eigenen Boot oder im Nachbarboot), die eigentlich perfekt ausgerüstet waren (kurze Rute, dünne Schnur usw.). Dennoch gab es mit der längeren Rute oft deutlich bessere Fangergebnisse, die ich auf folgende Effekte zurückführe:
1. Eine längere Rute gleicht Bögen in der Schnur besser aus!
2. Der Anhieb sitzt deutlich besser mit der längeren Rute - Fluchten kann man besser parieren als mit kurzer Rute
3. Das Führen des Köders fällt mit längerer Rute bei bewegtem Boot deutlich leichter
4. Der Drill eines Fisches wird mit einer längeren Rute besser "gefedert" und Aussteiger gibt es seltener!
Wichtig ist: Die Rute muss sehr leicht und sensibel genug sein. Ein "Knüppel" wäre eine Katastrophe...
Jetzt seid Ihr dran!
