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Thunfische 2018
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Autor:  Walk_The_Dog [ Fr 31. Aug 2018, 12:26 ]
Betreff des Beitrags:  Thunfische 2018

Die letztjährige Testfischerei auf Roten Thun auch (Blauflossen-Thunfisch​) im Skagerrak führte zu vier in Dänemark gefangenen Thunfischen, aber die diesjährige Fischerei hat alle Erwartungen weit übertroffen. Imsgesamt wurden seit Samstag, 25. August​ 34 Roten Thun​ gefangen, markiert und wieder zurückgesetzt. Am Dienstag, den 28. August, wurden 15 Thunfische markiert und sicher zurückgesetzt.

​Sinn und Zweck der Aktion ist es, die Lebensweise, die Wanderwege; sowie weitere Daten über die Schwimmtiefe, Licht- und der Wassertemperatur​ der Fische zuerfahren; zurückgesetzt wurden sie, weil sie geschützt und v​or dem Aussterben bedroht sind.
Das Testfischen startete von Skagen aus, eingeladen waren dazu freiwillige Angler aus Dänemark, Schweden und Deutschland, federführend ist​ der DTU Aqua. Die ersten 12 gefangen Fische hatten eine Länge on 233-265 cm mit einem geschätzten Gewicht von 225-330 kg.

V​​​ideo: https://www.youtube.com/watch?v=8gV8-XM3v8A

Quelle: https://www.sportsfiskeren.dk/lystfiske ... g-genudsat
Quelle: https://www.sportsfiskeren.dk/lystfiske ... paa-en-dag

Autor:  Uli Beyer [ Sa 1. Sep 2018, 09:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Thunfische 2018

Na, das hört sich doch sehr vielversprechend an. Thunfische in der Ostsee hört sich schon irgendwie lustig an. Ich drücke die Daumen, dass es so positiv weitergeht. Wie sieht man denn die Frage nach dem Salzgehalt. Ich vermute einmal, der Rückgang der Hechtpopulationen in vielen Bereichen der Ostsee ist umgekehrt proportional mit dem Erscheinen von Thun, Seelachs & Co.? Ist das eine Momentaufnahme oder vom Glück/Pech der Salzströme in die Ostsee abhängig, wie es weitergeht?

Autor:  Walk_The_Dog [ Fr 30. Nov 2018, 13:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Thunfische 2018

Hallo Uli,
leider komme ich erst heute dazu, die Fragen zubeantworten, jetzt würfels Du einiges durcheinander, weil das Thema viel zu komplex ist, hier in Kürze:

Die Wiederkehr der Thunfische liegt vermutlich daran, das die Nordsee i.d.l.J. wärmer geworden ist mit Tendenz steigend, sprich: Klimawandel. Thune folgen den Herings- und Makrelenschwärmen, weil es ihr Futter ist. Im Skagerrak vermischt sich das Wasser der Nord- u. Ostsee, was besonders nahrungsreich ist. Hier versammeln sich riesige Mengen an Meeresgetier - vom Phytoplankton, Kleinfischschwärme etc. was alle Räuber anlockt; vers. Arten an Thunfischen, Walen auch Orcas. Die großen Thune ziehen nicht in die Ostsee, nur in diese Meerenge Skagerrak, weil dem Ostseewasser Salz und Sauerstoff fehlt und es im Sommer zu warm wird, tendenziell steigend. In die Ostsee ziehen aber Thunfisch Unterarten wie Spanische Makrele und Bonitos, die auch schon in der Lübecker Bucht gefangen wurden. https://www.youtube.com/watch?v=YiF9qKwLkHo

Tagelang anhaltende Herbst- und Winterstürme aus Nord/West begünstigen den Wasseraustausch der Ostsee über das Nadelöhr Skagerrak /Kattegat. Das ausgesüßte und sauerstoffarme Ostsee Wasser wird mit frischen salz- und sauerstoffreichen Nordsee Wasser ausgetauscht, was für die Ostsee lebenswichtig ist, was nebenbei bemerkt auch die Artenvielfalt erhöht, wie z.B. bei den Kalamaris. Heimisch sind drei Arten in der Ostsee, aber durch den Wasseraustausch und der zunehmenden Wärme haben sich sechs weitere Kalamaris Arten dazu gesellt. Neben einer erhöhten Population an Köhlern, gibt es auch Fangmeldungen an Pollak und Leng bis ins südl. Dänemark. Am 27.Nov. 2018 hat man in Dänemark im Mariagerfjord einen jungen Finnwal entdeckt, der sich dort völlig orientierungslos aufhält. Tiefes, sauerstoffreiches Salzwasser ist für ihn überlebensnotwenig, möglicherweise wird er dort sterben, denn alle bisherigen Rettungsversuche schlugen fehl.
Bilder, Videos u. Bericht in däni. Sprache: https://www.tv2nord.dk/artikel/hval-lig ... tbaadehavn

Abschließend Hecht: In den letzten Jahren hat die Hechtpopulationen in vielen Bereichen der Ostsee stark abgenommen. Ein großes Problem ist die intensive Gammelfischerei, also die Fischerei mit feinmaschigen Netzen auf Kleinfischarten, woraus Fischmehl produziert wird, das in der Schweinemast, Hühnerfarmen und vor allem in Aquafarmen Verwendung findet. Tiere, die am Meer leben, sind auf die Kleinfische angewiesen, denn irgendetwas müssen sie halt fressen, um zu leben. Finden sie zu wenig, müssen sie sich neue Ressourcen suchen. So fallen Kormorane in Inlandgewässer ein, Seehunde steigen die Flüsse auf, um hier Meerforellen und Lachse zu jagen. In dem nachfolgenden Fall sind Seehunde in Salzwasserregionen eingefallen und haben hier großen Schaden in der Hechtpopulation hervorgerufen, wobei hunderte Hechte ihr Leben ließen: https://www.sportsfiskeren.dk/natur-og- ... e-paa-moen

Hechtpopulationen im Salzwasser in Dänemark: https://www.sportsfiskeren.dk/natur-og- ... andsgedden
Wiederaufbau der Hechtpopulationen im Salzwasser in Dänemark: https://www.sportsfiskeren.dk/natur-og- ... ts-gydning

PS: Habe Dir die wichtigsten Link gepostet, zwar alle in dänisch, einfach Google Translator nutzen, zumind. kann man den Sinn herausbekommen.

Ich schließe hier, soll kein Roman werden.

LG Rudi ;)

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