Das ist mal ne interessante Frage!
Hab mir da auch schon so meine Gedanken drüber gemacht. Als wir noch viel auf Zander gefischt haben gings in den Anfangsjahren echt gut ab... muss so 2001/2002 gewesen sein... Das Vertikalangeln hatte uns voll in seinen Bann gezogen und Tage mit 30-40 Zandern waren richtig gute Tage, zufrieden waren wir bei 20 - 30 Zandern (das war eigentlich der Standart), und alles drunter fanden wir mäßig bis schlecht = (<10 Fische/Tag) das ganze lief bestimmt 3 Jahre so, bis die Fänge plötzlich eingebrochen sind. 2006/2007 war es schon bedeutend schlechter und wir waren froh wenn wir auf 15 Zander /Tag gekommen sind. immer wieder waren Tage dabei an denen wir uns gerade eben entschneidern konnten und dann sind wir irgendwann auf Hecht umgestiegen...Also, wenn ich teilweise mehr Hechte als Zander fange stellt sich mir nicht mehr die Frage worauf ich angeln möchte
Auffällig war, dass wir mit den Jahren immer mehr Hechte als Beifang beim Vertikalen hatten und der ANgeldruck auch entsprechend zunahm..
Wo zu Beginn mal ein weiteres Boot unterwegs waren trifft man heute echt viele Bootsangler an, und entsprechend unter Druck stehen die guten Ecken...
Der Rhein scheint auch immer klarer zu werden und neue Fischarten finden sich ein.
Gestern war ich mit meiner Freundin nochmal kurz Pimpeln für 3 Stündchen und es gab 10 Zander bis mitte 60, ne fette Barbe und ne ?? Rotfeder?? (das fand ich besonders witzig..) und 2 Grundeln (die sind ja auch recht "neu" und waren früher nicht so vertreten...dh. gestern hätte es wenn wir nicht nur von 15 bis 18 Uhr gefischt hätten bestimmt nen Haufen mehr Fische... Allerdings war das Beissverhalten relativ träge. Viele haben sich einfach nur "eingehängt", brutale Bisse waren nur wenige dabei, und viele Fische hinten am Stinger... Tage mit richtig Potential wie gestern sind bei mir beim Zandern allesdings selten geworden. Die 2 - 3 Trips die ich im Jahr nurnoch auf Zander mache sind da auch kaum aussagekräftig.
Also, ich denke es kommen da viele Faktoren zusammen.. hoher Befischungsdruck wegen der popularität der Vertikalangelns (oder Bootsangeln allgemein) Veränderung des Gewässers (klareres, saubererer, nährstoffärmeres Wasser, ausgefeiltere Angelmethoden und erhöhtes Abschlagen von Zandern (nicht nur die Duetschen, Polen und sonstige knüppeln ordentlich, die Holländer sind was Zander-abschlagen angeht kein Deut besser) Natürlich können Angler alleine die Bestände -vor allem in großen Flüssen wie dem Rhein/Waal - nicht zerstören, aber sehrwohl dezimieren...
Dann kommt noch das Quäntchen Glück dazu, und Zander sind halt zickig
Bei den ganzen kleinen Zandern die man beim Vertikalangeln fängt müsste ja eigentlich auch mal ein Jahr kommen wo sehr viele 60er -80er Zander dabei sind, aber das fehlt scheinbar... Fische bis 70 sind recht leicht" zu kriegen, die größeren schon sehr sehr selten im Vergleich zur Stückzahl der kleineren...ne gesunde Alterspyramide sieht anders aus...
Über ein gutes Zanderjahr würd ich mich mal wieder freuen...