Räubertreff

Mich würde ich interessieren, ob schon jemand Erfahrungen mit einem Zanderbestand gemacht hat, der immer besser wird. Wie wirkt sich dies auf die anderen Räuber aus? Wird der Hecht evtl. verdrängt (ehemals der Räuber Nr.1)?!?! Schließlich ist der Hecht ein sehr schlanker Fisch, den ein Zander "gut schlucken" kann.

Seit 4-5 Jahren gibt es keinen Berufsfischer mehr am Edersee, d.h. es werden nur noch Zander von den Anglern entnommen. In den letzten beiden Jahren sind die Zanderfänge förmlich explodiert, und die Hechtfänge gehen immer weiter zurück. Gerade die "Luftpumpen-Größe" wird sehr selten gefangen.

Schreibt mal eure Meinung zu diesem Thema.

Gruß
Heiko

Offensichtlich ist der Edersee biologisch ein sehr gutes Zandergewässer und die Gegebenheiten kommen dem Zander entgegen. In vielen Gewässern habe ich ähnliche Entwicklungen beobachtet, die aber unterschiedlich "ausgehen" könnten:

1. Die Zander nehmen tatsächlich weitgehend den See ein und die Hechte werden nennenswert zurückgedrängt. In der Regel pegelt sich das aber irgendwie ein, so dass

2. Nach einem besonders großen Aufkommen auch wieder ein Rückgang zu verspüren ist. Das kann durch verstärkten Angeldruck und Entnahme passieren, kann aber auch durch veränderte Wasserverhältnisse vorkommen. Hechte sind in Talsperren fast immer im Nachteil, weil sie in der absolut flachen Uferzone laichen. Durch Wasserstandsschwankungen wird da schnell einmal eine ganze Generation trocken gelegt. Passiert das dann ein Jahr mal nicht, kommen auch sehr viele Hechte wieder auf. Im Idealfall gibt es einen Besatzplan, der diesen Talsperrenproblemen entgegen wirkt, so wie es z.B. Markus Kühlmann am Möhnesee praktiziert...

3. Irgendwann einmal sind auch etliche Zander groß geworden und dezimieren ihre eigenen Artgenossen ebenfalls. Dann wird aus einer Großpopulation kleiner Fische eine kleinere Population Großer...

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Beste Grüße und ein dickes Petri vom Möhnesee!

Uli Beyer

Im Oberrhein bei uns wird das Wasser immer Klarer,wir erleben es gerade das der Hecht verstärkt gefangen wird was vor ein paar Jahren wirklich nur ein "Zufallsfang" war.
Positiv ist es bei uns zu sehen das wir sehr viele Altrheinarme haben die verkrautet sind und schlammigen Boden haben.
Da kannst du wirklich schon fast selektiv Fischen,in dem Altrhein die Hechte und im Hauptstrom den Zander.
Vor Jahren als der Rhein hier noch trüber war da hattest du im Jahr vieleicht 2 Hechte,heute sind das schon so 15 Stück,obwohl gezielt auf Zander geangelt wird.

Gruß Ronald

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Schlechtes Wetter bedeutet viel Platz zum angeln

Hi!
Danke für die Antworten.

Eigentlich müßten die Hechte im Edersee gute Laichmöglichkeiten haben. Jedes Jahr fällt der Wasserspiegel im Laufe des Jahres um mindestens 10 bis 25m. Die Bereiche, die dann nicht mehr mit Wasser bedeckt sind, "werden direkt grün", d.h. es wachsen Laichmöglichkeiten in Form von Gras, Schilf oder ähnlichem. Ab März hat der Wasserstand im Normalfall wieder sein Maximum erreicht und wird bis Mitte Mai auch gehalten. Somit müßten die Hechte problemlos laichen können.

Am Edersee geht man scheinbar davon aus, dass sich die natürlich vorkommenden Fische ausreichend reproduzieren und man dementsprechend nichts besetzen muss. Wie sich die Bestände verändern, wird sich wohl in den nächsten 2 Jahren zeigen.

Hallo heiko 2207

also ich habe letztes Jahr sehr oft am Edersee gefischt, meistens immer zu zweit vom Boot aus. Wir waren echt positiv überrascht, was den Hechtbestand anbelangt. Gerade diese sogenannten Luftpumpen waren eigentlich bei jeder Tour dabei. Kein markanter Punkt, kein Bootssteg oder sonstige markanten Spots, wo sich ausreichend Futterfisch aufhält. Das ist ja am Edersee selten der Fall, wurde meistens mit den halbstarken Hechten quitiert. Dabei habe ich nicht den Eindruck, dass wenige Großhechte vorzufinden sind, was man ja anhand der Bilder von Bootsverleihern und etc. immer so mitbekommt.
Dabei bleibt echt nur zu wünschen, dass die Kreatur und das Gewässer in einem ausgewogenen Verhältnis vom Angler behandelt werden. Dann sollte das Gewässer wohl nach wie vor immer ein schönes Ziel für einen Ausflug bleiben. Bevorzugter Köder : Slotti S Weisfisch geht immer und überall, allerdings zehre ich noch an aufgekauften Altbeständen in der Hoffnug, dass dies erhört wird, und es vielleicht noch mal eine Neuauflage dieses weichem Teufels in einem Dortmunder Angelladen gibt.

Gruß
Frank

Die Laichmöglichkeiten, die Heiko erwähnte sind sicherlich da, allerdings darf man nicht vergessen, dass der Wasserstand ja teilweise schon im Juni/Juli fällt und diese bewachsenen Uferzonen trockenfallen. Dann haben die kleinen Hechte eher schlechte Möglichkeiten sich zu schützen und werden sicherlich auch in hohem Maß dezimiert.

Im vergangenen Jahr waren die Hechtfänge tatsächlich recht mau, allerdings habe ich auch schon öfters beobachtet, dass es einfach auch schlechtere Jahre gibt und manchmal das Folgejahr mal wieder besser wird.
Ob aber am See tatsächlich der Bestand ohne jeglichen Besatz auf Dauer so gut bleiben wird, wie er mal war kann ich auch nicht beantworten. Das scheint mir doch etwas fragwürdig zu sein.

Schönen Gruß

Bundy

@Predator
Von den kleineren Hechten habe ich sehr wenige gefangen, was zum Teil auch an der Ködergröße liegen könnte. Aber weder im Herbst 2009 noch in 2010 haben wir kaum Hechte gefangen. Zander lief super aber die Hechte wollten einfach nicht (siehe auch div. Seiten von den Bootsverleihern). Großhechte sind def. reichlich vorhanden, aber nicht leicht zu fangen!

@Bundy
Die Laichmöglichkeiten sind vorhanden, da besteht kein Zweifel drüber.
Wenn aber das Wasser um mehr als 2m fällt, gibt es für die kleinen Fische keine Deckung mehr.
"Dann beginnt das große Fressen" (Zitat eines Biologen aus Marburg).

Sag ich doch