Ich dachte mal - nicht nur lesen, auch mal was schreiben.
Hallo Leute,
Samstag war es endlich wieder so weit, wir konnten die ersten Zander für dieses Jahr erbeuten.
Matze und ich hatten uns vorgenommen mal wieder einen ganzen Tag durchzufischen, d.h von morgens
bis in die Dämmerung.
Matze und sein Kumpel holten mich gegen 6:00 Uhr ab, und wir fuhren direkt zu der ersten anvisierten Stelle.
Als wir angekommen sind waren wir drei wieder voller Euphorie, das Wetter war gut, frisch aber nicht übermäßig kalt,
und Wind war kaum zu spüren.
Schnell zog es uns zum Angelplatz und ohne zu zögern hatten wir auch unsere Köder im Wasser.
Nach gefühlten 1000 Würfen ohne Fischkontakt dachte ich schon „Boooohhhhr nicht wieder ne Nullnummer wie bei den letzten Malen.
Ich konnte die Situation am Wasser nicht nachvollziehen. Ich habe die ganze letzte Woche damit verbracht die Wetterverhältnisse
zu Studieren. Ich habe mich sogar auch mal mit den Luftdrücken beschäftigt, wo ich vorher eigentlich nie viel Wert darauf gelegt habe.
Viele schreiben ja, dass der Luftdruck einen wesentlichen Einfluss auf das Zanderangeln hat, und darum habe ich mich dann doch
mal durchgerungen mich damit zu beschäftigen.
Naja, nach meinen erst mal leihen haften Studien kam ich zu der Information, dass der Samstag nicht perfekt war, aber gute Chancen
auf Zander aufweist.
Es sollte sich später auch bestätigen.
Aber jetzt zurück zum Thema.
Matze konnte dann etwas später einen ca. 55 cm großen Zander landen.
Danach lief wieder nichts, noch nicht mal zaghafte Anfasser.
Wir drei haben uns dann entschlossen eine andere Stelle an zusteuern, und die sollte auch mir endlich meinen Zander bringen.
Auch an der neuen Stelle zögerten wir nicht, die Köder waren schon im Wasser bevor wir richtig da waren.
Bei mir hat es dann auch nicht lange gedauert.
Mein erster Wurf brachte nichts, der zweite Wurf in derselben Richtung und Bahn war schon interessanter.
Nach den ersten zwei Kurbelumdrehungen schien noch alles normal, aber dann war der Lauf des Köders etwas seltsam.
Ich dachte ich würde spüren wie der Köder auf dem Grund aufschlug, aber dann klopfte es noch mal.
„Oh“ dachte ich, ich habe vermutet dass der Köder über eine Kante in ein Loch gerutscht sei.
Direkt bei der nächsten und noch zwei darauffolgenden Kurbelumdrehungen genau das selbe Phänomen. Ich…“häää, was sind das den für Löcher??????“
In dem Moment schlug es heftig ein, und ich hatte meinen ersten ca. 55 cm großen Zander.
Ich war doch etwas über die Heftigkeit der Attacke überrascht.
Der Kumpel von Matze konnte dann auch noch nachlegen, und einen Zander von ähnlicher Größe erbeuten.
Aber auch Matze ist nicht leer ausgegangen, und hat mit einem stattlichen Barsch zugeschlagen.
Danach lief aber auch an dieser Stelle nichts mehr.
Matze und ich haben uns dann entschlossen wieder an die vorherige Stelle zu fahren und da unser Glück nochmal zu versuchen.
Matzes Kumpel hat sich aber entschlossen nach Hause zu fahren, was ein Fehler war.
Wider am Angelplatz angekommen waren wir geschockt, alles voll Angler und kaum noch Platz für uns.
Wir quetschten uns noch dazwischen und begannen zu Werfen, zu Werfen zu Werfen ………..
1 Trillionen Würfe später hatten wir weder Zander noch leichete Bisse.
Wir hatten dann entschlossen uns über einen Mitangler zu amüsieren.
So was hatten wir noch nicht gesehen.
Matze kam zu mir, und wir setzten uns auf die Steine. Er sagte „Jens, hast du gesehen wie der Angelt?“
„Ja, antwortete ich Matze. Ich wollte schon das THW anrufen, dass die den Typ aus der Angel schneiden.“
So etwas habe ich vorher noch nie gesehen. Der Angler fuchtelte mit der Rute so unwirklich herum, das mir fast die Tränen
vor Lachen gekommen sind.
Der Angler hat den Köder fast über den Rhein auf die andere Uferseite geworfen, eigentlich nicht schlecht, dann dreimal gekurbelt
und wieder raus. Dann wieder über den Rhein, Rute hoch runter 3x Fitschen lassen fast auf die Steinpackung geschlagen und so schnell
gekurbelt das das Material fast geschmolzen wäre.
Wir haben da gesessen und geschmunzelt, und dann plötzlich ein lautes „ja, ich habe einen“.
Matze und ich guckten uns irritiert an und gingen dann Wortlos auseinander und haben unsere Köder wieder in das nichts geworfen.
Einige Zeit später kam Matze wieder zu mir rüber und meinte „Jens, ich verstehe das nicht. Hier geht nichts.“
Dann sagte Matze, „ als ihr die Zander an der zweiten Stelle gefangen habt hattet ihr die und die Situation und Gegebenheiten.
Ich versuche es mal dort drüben, da haben wir ähnliche Verhältnisse.“
Ich war skeptisch und blieb vorerst an meiner Position. Auch andere Angler haben Matze mehr oder weniger abgeraten.
Aber alle sollten sich täuschen. Matze hatte eine Idealzündung.
Ich ging dann auch zu Matze rüber, ich konnte ja nichts mehr falsch machen.
Zu meiner Überraschung bekam ich an der Stelle auch endlich mal wieder Attacken.
Matze schoss aber wieder den Vogel ab. Nach wenigen Würfen Attackierte ein schöner Zander von ca. 65 cm seinen Köder,
und Matze konnte den auch sauber landen.
Ca. drei Würfe später war seine Rute wieder extrem krumm, der Zander hätte ihm fast die Rute aus der Hand geschlagen.
Es folgte ein heftiger Drill. Auch Matze wurde merklich nervöser und mutierte zu einem Feldwebel.
Er schrie mir rüber, „Jens, komm schnell mit der Kamera.“ Ich sprang natürlich wie eine Gazelle über die lose Steinpackung.
Plötzlich er wieder, „ich brauche den Kescher – schnell es ist ein Großer“
Ich natürlich wieder zurück um den Kescher zu holen.
Als ich dann mit dem Kescher endlich bei Matze war, fing er an „mach Fotos, schnell mach Fotos.
Mach mal Fotos von der krummen Rute. Neeeein, nicht von der Seite von der anderen.
Jeeeens, der Fisch kommt hoch, mach von den Fisch ein Foto.“
Ich war schon total am schwitzen und am keuchen, mittlerweile auch schon total orientierungslos.
Ich, „Matze ….wie den..was den.. was soll ich machen???? Hieeelfe, ich weiß nicht was du meinst.“
Die ganze Unruhe entstand durch einen richtig fetten 75er Zander der sich den Köder heftig einverleibte.
Matze bekam am Ende auch seine Fotos und er war sichtlich erleichtert.
Nach der ganzen Aufregung haben wir dann noch bis zur Dämmerung weiter gefischt mit keinen nennenswerten Ergebnissen, außer noch einen
kleinen Ausreißer der sich an Mates Köder gekuschelt hat.
Irgendwann begann Matze zu jammern, „oh.. mein Rücken, mir tut schon der Rücken weh, ohhohh.“
Ich sagte nur „ Matze, stell dich nicht so an !!!!“
Ich verschwieg ihm aber, dass ich mich mit Sekundenkleber auf die Steinpackung geklebt habe um vor schmerzten nicht umzufallen.
Matze hat auch nicht mit bekommen das ich mir schon den Schmertzschweiß von der Stirn gewischt habe.
Als wir dann kaum mehr was gesehen haben sind wir dann auch endlich nach Hause gefahren.
Es war kein schlechter Tag.
Zander haben wir an stellen gefangen, wo wir es zu dieser Jahreszeit nicht erwartet haben.
Insgesamt waren es 6 Zander und einen Barsch.
Wir haben uns in 14 Tagen einen Rheintermin gesetzt, und dann hoffe ich das es auch bei mir wieder besser läuft.