Dieses Jahr ging es wieder für 13 Tage nach Teublitz in Bayern....
das Wetter war durchwachsen.... von Sonne bis Regen und Nachts Temperaturen von 10°....für meine Frau und mich war es das ideale Angelwetter....
an Angelgerät hatten wir leichte Angelruten im Gepäck...
für Karpfen waren es Feederruten und für Raubfische wie Hecht und Zander hatte ich dieses Mal meine leichten Spinnruten mit Wurfgewichten von 7 – 35 Gr. Wurfgewicht....das Spinnfischen ist allerdings erst ab Oktober erlaubt. Aber da ich nur mit handlangen Köderfischen angel, sind diese Ruten für mich auch zum Ansitz-angeln ideal....
alle Ruten waren mit Penn Slammer Rollen und einer 0,30er monofil-Schnur bestückt....als Vorfach für Raubfische benutze ich Flexonit mit 6,8 kg Tragkraft und Einzelhaken Gr.4....meiner Frau hatte ich einen Eimer Pellets für Karpfen besorgt. Es sollte dieses Mal nicht an die Naab gehen, sondern an die Seen, die dem FV Teublitz gehören und einen sehr guten Fischbestand haben....an allen Seen kann man mit dem PKW bis ans Wasser fahren und direkt am Angelplatz kostenlos parken....
Nach unsere Ankunft, nachdem wir unsere Ferienwohnung bezogen hatten, besorgten wir uns die Angelscheine und es ging sofort ans Wasser....allerdings blieben wir am ersten Tag Schneider....es gab nicht einmal einen Biss...Das sollte sich aber in den nächsten Tagen ändern....Täglich gab es jede Menge Karpfen so wie mehrere kleine bis mittlere Hechte und Zander....
Eines Abends um 21,45 Uhr bekam ich wieder einen Biss auf meinen Köderfisch.....die Schnur wurde förmlich von der Rolle gerissen.....nach dem Anschlag bog sich die Rute mächtig und der Fisch zog mir trotz gut eingestellter Rollenbremse die Schnur mit einem wahnsinnigen Tempo von der Rolle. Mir war sofort klar, dass es sich um einen Wels handeln musste. Aber mit meinem Gerät hatte ich ihm nicht viel entgegen zu setzen, wenn ich keinen Schnurbruch riskieren wollte...da ich über 200m Schnur auf der Rolle hatte, liess ich ihn erst einmal ziehen....meiner Frau, die mit dem Kescher bereit stand, um den Fisch zu keschern, sagte ich, dass es länger dauern würde und sie schon einmal unsere Sachen einpacken und mir etwas zum sitzen bringen soll....ich setzte mich dann auf meine Sitzkiepe und dann begann ein stundenlanger Kampf....
Meter um Meter bekam ich ihn manchmal näher ans Ufer....genau so holte er sich die Meter mit manchmal kräftigen Fluchten wieder zurück....nach ca 3 Stunden wurde seine Gegenwehr schwächer und ich übergab meiner Frau die Angelrute, da ich einen Krampf im Arm bekam....
Nachdem sie mit ihm eine halbe Stunde gekämpft hatte, nahm ich wieder die Rute....jetzt war er schon in Ufernähe und es hiess jetzt ihn vom 2,50m tiefen Grund ans Ufer zu bekommen....das Ufer fiel steil ab und ich überlegte jetzt, wie man ihn wohl landen könnte....ich sagte meiner Frau, dass sie sich meine Arbeitshandschuhe aus dem Auto holen und den Wallergriff probieren sollte...
doch an diesem Ufer war es nicht möglich ins Wasser zu gehen, da es sofort steil abfiel....Ich konzentrierte mich jetzt ganz darauf, ihn vom Grund an die Oberfläche zu bekommen, um ihn irgendwie zu landen....immer, wenn ich ihn ein wenig hoch bekam, ging er wieder in die Tiefe. So ging es eine ganze Zeit hin und her. Bis wir ihn irgendwann im Licht unserer Kopflampen unter der Oberfläche sehen konnten....
Was meine Frau dann machte war eine Meisterleistung....Da sie ihn wegen der Uferbeschaffenheit nicht greifen konnte, nahm sie den Unterfangkescher und liess ihn mit dem Kopf voran hineinschwimmen....mehr passte auch nicht hinein.... doch der Wels drehte sich mit dem Körper ganz hinein und drehte sich, um wieder hinauszuschwimmen.....da packte meine Frau ihn mit dem Wallergriff und wollte ihn ans Ufer ziehen....doch er war so schwer, dass wir ihn dann zu zweit ans Ufer ziehen mussten....
nach 4,5 Std. hatten wir ihn dann vor uns. Einen Wels von genau 1,50m...Wir waren erschöpft, aber glücklich.....Nach dem Fotografieren liessen wir ihn wieder schwimmen....