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Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?
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Autor:  Uli Beyer [ Di 3. Jan 2012, 13:14 ]
Betreff des Beitrags:  Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?

Immer wieder stelle ich fest, dass Barschgewässer nicht gleich Barschgewässer sind. Früher war der Möhnesee z.B. ein Gewässer, in dem man fast überall Massenfänge machen konnte. Ein Fisch über 40 cm blieb aber ein frommer Traum. Heute ist beides möglich: Man kann seinen Bedarf an vielen Fischen ebenso stillen wie gezielt kapitale Fische fangen.
Auch der Sorpesee, der Edersee und die Rheindelta-Gewässer bergen ausgesprochen gute Barsche, in denen sogar 50+ - Fische öfter gefangen werden.
Ich möchte in diesem Thread einmal "sammeln", wo noch regelmäßig gute Fänge an guten "Ü40ern" REGELMÄSSIG gemacht werden können. Wo sind sogar mehrere solche Fische an einem Tag möglich??? :?:

Autor:  Tobi_Flobsen [ Do 5. Jan 2012, 23:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?

Prinzipiell glaube ich, dass jedere große See gute Barsche beherbergt. Die zu finden ist glaub ich das schwierige. Wenn ich überlege - wie oft ich zum Edersee gefahren bin und wieviel 1000de Barsche ich gefangen habe - da war nie ein richtiger Klopper bei. Viele bis an die 40zig, aber keine Riesen. Es sind glaub ich ganz spezielle Stellen, die immer von den großen Gestreiften aufgesucht werden. Wenn man dann die richtige Zeit erwischt - dann rappelt es auch.

Wichtig ist immer - sich Zeit für ein Gewässer zu nehmen und neue Wege gehen.
Ich habe das früher nicht getan und dementsprechend gefangen. Heutzutage ist man schlauer und erfahrener geworden. Fakt ist: Wo ich viele kleine Barsche bis 30 fange, darf ich keine Monster erwarten (Obwohl Benny das in 2011 geschaft hat(43cm)).
In der Regel sind die Großen in Ihrer Altersklasse und dann heißt es nur: Wo gehts zur Ü40 Party!!!

Autor:  heiko2207 [ Fr 6. Jan 2012, 10:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?

Uli Beyer hat geschrieben:
Ich möchte in diesem Thread einmal "sammeln", wo noch regelmäßig gute Fänge an guten "Ü40ern" REGELMÄSSIG gemacht werden können. Wo sind sogar mehrere solche Fische an einem Tag möglich??? :?:


Ich sage nur "Edersee"... hier kann man sogar 6 Stück >40cm an einem Abend fangen... 8-)

2011 wurde sogar ein Exemplar mit 56cm gefangen.

Autor:  Uli Beyer [ Do 19. Jan 2012, 17:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?

"Jeder See..." würde ich keinesfalls unterschreiben - zumindest nicht für ordenltlich-regelmäßige Fänge. Wenn ich an den Möhnesee vor 20 Jahren denke - da war das eine Katastrophe, weil ein 30er Barsch schon ein Riese war! ;)

Autor:  Der_Herr_Kollege [ Do 19. Jan 2012, 22:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?

Ich hoffe mal, dass Uli nicht danach fragt, welches (konkrete) Gewässer besonders bekannt für dicke Barsche ist. Da hat er wohl selbst am ehesten Einblick ;) und der Tausch wäre wohl etwas unfair, denn >seine< Gewässer hat er ja schon lange verraten^^. Ich hake darum lieber bei Tobi_Flobsen ein und packe die Frage etwas allgemeiner an. Vielleicht hat ja da jemand Lust mit zu diskutieren.

M.E. ist es fast unabhängig von der Gewässergröße. Natürlich gibt es in sehr großen Gewässern immer auch eine höhere Dichte an kapitalen Fischen. Das liegt aber weniger an der Größe selbst, als vielmehr daran, dass die (punktuelle) Individuenzahl einen Art verhältnismäßig gering ist und das Nahrungsangebot groß.
[Bsp. I] Irgendwann im letzten oder vorletzten Jahr hatte Uli Beyer diesen Tipp zuletzt bei einer "Leserfrage" im Blinker gegeben: Junge Kiesgruben weisen oft einen guten Bestand an probaten Hechten (und ebenso taugenden Dickbarschen) auf. Was er nicht verraten hat war, dass diese Tiere verhältnismäßig jung sind . Ich habe in der Goitzsche einige Hechte gesehen, die bei einer Größe von einem Meter nicht älter als 5 Jahre waren. Barsche um 40-45 cm galten als regelmäßiger Beifang beim Jerken, auch sie waren nicht viel älter. Wenn bedacht wird, dass es in der Mulde nie Fische dieser Kaliber und schon gar nicht in dieser Menge gegeben hat, bleibt nur der Schluss, dass diese Fische gut im Futter standen und wenig Aufwand betreiben mussten.
[Bsp. II] Das gleiche Phänomen konnte ich aber auch an zwei heimatlichen "Dorfteichen" mit jeweils 1ha Fläche beobachten. Nach dem Entschlämmen hatten wir beide Teiche das erste Jahr mit Rotfedern, Schleien und Karauschen besetzt; im zweiten Jahr folgten etwa 40 Barsche um die 20cm, Zwei Jahre später maßen die Streifentiere allesamt über 40cm. (Ein kleines Epiphänomen: Der Schleienbestand in beiden Gewässern ist verbuttet, während mein größter Giebel im letzten Jahr bei 43cm lag.)
[Bsp. III] Zurück zu den Barschen. M.E. ist es auch völlig egal, welche Nahrungsgrundlage zur Verfügung steht. Vor zwei Monaten hatte ich einen vierzigplus-Moppel, der nach dem Drill seinen Mageninhalt preis gab. Der ganze Schlund war voller Insektenlarven (k.A.; zumindest sehr ähnlich den Larven des Gelbrandkäfers [aber kleiner]) , was ich eigentlich sonst nur aus den Monaten Februar-Mai kenne, wenn sich die Barsch auf Zuckies u.ä. einschießen. Das Gewässer zeichnet sich durch einen insgesamt mageren Fischbestand aus; dafür beherbergt es neben stattlichen Hechte auch dicke Rüssler bis gut und gerne 40Pfd; Plötzen u.a. hingegen kaum.

Was ich damit (und ich könnte noch mehr Bsp. anführen) sagen will, ist, dass die Nahrungsmenge und die Konkurrenz (primär der eigenen Art) dafür ausschlaggebend ist, ob es in einem Gewässer Großkaliber gibt, oder nicht. Gerade ein Barsch verhält sich enorm opportun und frisst von der Zuckmückenlarve bis zum halb so langen Artgenossen alles, was sich anbietet. In einem Gewässer das viele kleine Barsche birgt, wird es schwer, dass überhaupt viele Großbarsche vorkommen, geschweige denn gezielt beangelt werden können. Dass das am Möhnesee gleichzeitig möglich ist, nun ja, das liegt wohl vor allem daran, dass derartig große Gewässern (und es sind ja nun mal über 1000 ha) -trotz bestehender Fluktuation- im Grunde funktionieren wie ein Verband von kleinen Dörfern - und da gibt es ein "Dickbarschdorf" und ein "Schniepelstädtchen", wobei sich die Bewohner kaum in die Quere kommen .... Die Gemarkungsgrenzen werden dabei wiederum mehr durch das Futter (Schleien halten sich an anderen Plätzen auf als Maränen - im Falle der Maränen wären sie der eigentliche Fixpunkt, auch wenn der Schwarm durch den gesamten See tingelt) bestimmt und weniger z.B. durch jeweiligen Eigenschaften des Platzes selbst.
Ferner gedeihen oft mehrere Arten in einem Gewässer besonders gut. Ich glaube, es war M. Bowler, der gesagt hat: "Keine großen Schleien ohne große Hechte". Er spielt offenbar auf ähnliches an. Es ist zwar kein Garant, aber wenn man weiß, dass in einem Wasser z.B. eine Friedfischart gut abwächst, dann kann man auch davon ausgehen, dass es ebenso gut um bestimmte Raubfische steht.

Es grüßt

Autor:  DustinHH [ Fr 20. Jan 2012, 00:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?

Wir brauchen hier einen LIKE-Button für gute Beiträge! Super Herr Kollege ;-)

Peace
Dustin

Autor:  Fabi [ Fr 20. Jan 2012, 01:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?

Interessant zu lesen, an dem Punkt hake ich mich mal ein.
Ich fische hier in Oberbayern, genauer gesagt am Waginger See. Er hat auch über 1000 Ha und ist bis zu 30 Meter tief. Von vielen Leuten die früher (vor 10 Jahren ca) schon am See gefischt haben weiß ich dass jede Menge Hechte gefangen wurden, aber vergleichsweise wenig Großhechte. Dann hat ein Berufsfischer von den ganzen anderen Berufsfischern das Fischereirecht gepachtet und hat somit den See alleine bewirtschaftet. Er hat jede Menge Netze gelegt und tut dies immer noch.

Heute werden weit weniger Hechte gefangen als früher, was ja auch durch die vielen Netze zu erklären ist. 1-2 am Tag sind schon gut. Allerdings ist die Anzahl an kapitalen Fischen die gefangen werden stark gestiegen. Ich höre regelmäßig von Hechten weit über dem Meter.

Aber jetzt zur eigentlichen Frage. An dem See kann man an den Kanten jede Menge Barschschwärme mit Fischen bis zu 30 cm beobachten, woraus man schliessen könnte dass sie ja durchaus weiter abwachsen müssten und auch einen soldiden Großbarschbestand aufbauen müssten. Der Punkt ist allerdings, dass man so gut wie NIE von Fischen über 35 cm hört, auch nicht als Beifang.
Eine weitere Eigenart ist, dass sich die Fische, nicht einmal die 30er mit Kunstködern überlisten lassen. Nur mit Wurm oder Insekten, ich frage mich woran das liegt?

Der See würde perfekte Bedingungen bieten, sehr große Futterfischschwärme, allerdings sieht man nie Barsche welche rauben oder den Schwärmen nachziehen.

Gruß Fabi

Autor:  Der_Herr_Kollege [ Fr 20. Jan 2012, 21:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?

Hallo Fabi,
ich kenne dein Gewässer zwar nicht, aber habe zumindest kurz die Wikipedia bequemt. Tatsächlich scheint der gesamte Barschbestand verbuttet. Gründe gibt es natürlich mehrere, auch wenn wir wohl die Temperatur in diesem Fall ausschließen können. M.E. wird es vor allem an den kleinen Maränen liegen, die der Barschbrut einerseits einen Großteil der Nahrung streitig machen. Die Folge sind für das Einzeltier besagtes Kümmerwachstum, das irreparabel ist. Es wachsen zu wenige Barsche nach, die eine raubfähige Größe (etwa 20+cm) erreichen. Aufgrund der Renken geschieht aber noch ein Zweites; die den Bestand zu regulieren vermögenden Hechte verköstigen sich primär an den Felchen. Ein Teufelskreislauf. Wo es noch immer dicke Moppelchen geben könnte, wäre unter den Renkenschwärmen.
Barsche werden aber nicht so alt - etwa 10 bis 15 Jahre - , was heißt, dass man in einem solchen Turnus auch Veränderungen bewirken kann. Abhilfe, bei derartig großen Gewässern aber wohl zu wenig, wäre z.B. die konsequente Entnahme kleiner Barsche.


Ob es nun an den Felchen liegt, könntest du sicherlich im Stadtarchiv nachlesen; bestimmt ist irgendwo der Besatz vermerkt. Wichtig wären z.B. auch, wie es vor 10 Jahren [nach deinen Angaben] um die Barschgröße bestellt war. Tatsächlich sind nämlich viele Seen erst nach der Wende mit den kleinen Maränen besetzt worden. Würde mich persönlich auch interessieren, denn in meiner alten Heimat wurden etwa ab 2006 ebenfalls oft große, renaturierte Tagebauten mit Coregonen besetzt. Fakt ist jedenfalls, dass hier am Ufer kaum noch ein besserer Hecht zu überlisten ist. Ob es dann auch mit den Barschen, wie diesem 51er (von Freund Steffen) aus dem Markkleeberger See ein jähes Ende nimmt, muss man dann sehen.

Bild

Wie gesagt: Barsche werden nicht sonderlich alt und deshalb kann es schnell zu einem Wandel in der Größenzusammensetzung geben.

Da fällt mir ein: An die Jungs vom Edersee. Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass zu Kriegszeiten bei Euch ein Barsch mit 7kg gefangen wurde. Ist das verbirgt und gibt es ähnliche Fänge?

Autor:  Fabi [ Fr 20. Jan 2012, 22:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?

An Felchen kann es defintiv nicht liegen da so gut wie keine vorhanden sind. Nichtmal mit dem Netz werden welche gefangen. Muss also einen anderen Grund geben...

Gruß Fabi

Autor:  Der_Herr_Kollege [ Fr 20. Jan 2012, 23:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Top-Gewässer für Großbarsche - Wohin?

:D Dann liegt's wahrscheinlich am Fischer, der die dicken Barsche mit den Netzen absammelt, wobei die kleinen zurückbleiben.

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