Petri Jungs, schön zu sehen, dass es nun auch bei euch wieder so richtig los geht!
Also dieses Jahr ist wirklich verrückt!
Die letzten Tage lief es hier in meiner Ecke nun wirklich alles andere als gut. Irgendwie ist überall tote Hose. Die Stillgewässer sind durch Pollenflug und Algenwachstum extrem trübe geworden und auch das Wetter ist für die Raubfischangelei nicht so günstig. Die Nächte sind wieder sehr kalt bis in den Minusbereich und am Tage prasselt der Planet von oben herab als gäbe es kein morgen.
Die letzten zwei Tage habe ich es deshalb mal wieder am Kanal versucht um wenigsten ein paar Barsche zu fangen. Doch nicht mal das wollte in akzeptablen Größen gelingen. Nur auf Kleinstköder konnte man welche fangen und die waren dann auch nicht größer als 15 cm. Für den Kanal sind das hier ziemlich kleine Barsche. Zwischendurch stiegen immer mal wieder sehr kleine Hechte ein.
So war es dann auch heute mein Plan, mit der leichten "Rocke" und wenig Gepäck los zu ziehen und Strecke am Kanal zu machen. Das Wetter war wieder absolut grausam zum Raubfischangeln, aber wenigstens bekommt man etwas Farbe. Zunächst gab es wieder dasselbe Bild. Keine Bewegung im Wasser und wenn es doch mal einen Fisch gab, war es ein sehr kleiner Barsch oder ein deutlich untermaßiger Hecht. Ich hatte dann irgendwann ein paar Barsche und zwei kleine Hechte zusammen, als ich mein eigentliches Ziel erreichte. An dieser Stelle angekommen montierte ich einen kleinen 5 cm Kopyto und warf mit dem Wind im Rücken aus.
Schon nach wenigen Sprüngen über den Boden spürte ich, wie es plötzlich "schwer" wurde, als ich den Köder erneut anhob. Das ist ein sehr untypisches Verhalten der Fische in diesem Kanal und kommt in diesem Jahr äußerst oft vor. Sie nehmen den Köder nicht in der Absinkphase, sondern beim anheben. Man spürt nicht dieses typische "Tock" sondern bemerkt es nur an dieser "Schwere". Ich schlug sofort an und als Reaktion darauf schlug es gleich einmal kräftig zurück.
Die leichte Rocke war gut krumm, der Fisch stand am Boden und es folgten schwere Kopfstöße und gelegentliche kurze Fluchten in die Bremse. Alles wirklich alles deutete auf einen guten Zander hin. Das ärgerte mich zu diesem Zeitpunkt, da der Fisch noch geschont ist. Geil fand ich auch mal wieder, dass ich von 1000 mal angeln garantiert 999 mal meinen großen Gummierten Kescher mitnehme, nur eben heute mal wieder nicht. Nach weiteren Fluchten in Grundnähe kam der Fisch dann doch langsam in meine Richtung. Kurz vor dem Ufer ging er dann noch mal quer und legte eine saubere Flucht hin, doch dann kam er waagerecht nach oben. Ein schöner Anblick war das. Weniger schön war es, den kleinen Gummi so weit vorne in der Lippe hängen zu sehen, ich rechnete jeden Augenblick mit dem Verlust des Fisches.
Doch da ich in diesem Jahr einfach so unverschämtes Glück habe, verlief die Landung erfolgreich und so konnte ich mich über den bisher größten Hecht des Jahres und meinen gleichzeitig größten Hecht aus diesem Gewässer freuen.

Einfach ein Traum an der leichten Rute, der Bursche stand auch schon wieder gut im Futter.
