Hallo ins Forum,
der Mai ist im vollen Gange aber viel ist noch nicht zu hören von Guten Fängen. Woran das liegt?? Meine These bis zum WE war, dass der späte und lange Winter einiges durcheinander gebracht hat. Auch habe ich, zumindest bei unseren Gewässern, das Gefühl, dass gerade die dicken Muttis ihr Laichgeschäft einfach ausfallen lassen haben. Ich konnte zwar Hechte beim laichen beobachten in diesem Jahr, doch nicht ein „Mutterschiff“ war zu entdecken ( anders als die Jahre zuvor ).
Besonders bitter erschien mir diese Erkenntnis im Bewusstsein, dass gerade bei mir im Peenestrom die ( großen )Hechte zum überwiegenden Teil ausschließlich zum Laichgeschäft als Gäste unsere Gewässer bevölkern. So schien es schlüssig, dass bisher kaum große Hechte aus meinem Hausgewässer zu vermelden waren ( nicht nur von mir, sondern generell hält es sich arg in Grenzen ).
So habe ich dann auch meinen Großen Hecht von letzter Woche unter Zufall verbucht, da bis zu diesem Zeitpunkt wirklich kaum was ging Richtung Großhecht, trotz wirklich intensivem angeln.
Eine Woche Arbeit in Hamburg und warmes Wetter in der Zwischenzeit haben das Bild dann doch ein wenig geändert….
Wir schreiben Samstag den 11.05. – es ist warm, bewölkt, Regen scheint auch möglich – also ab ans Wasser, schaden kann es nicht und motiviert bin ich eh immer.

Nicht zuletzt hält die 99er Dame vom letzten WE den Funken Hoffnung aufrecht, dass meine aufgestellte These doch nur das dumme Hirngespinst eines Angel-Verrückten ist und Natur sich doch nicht so leicht erklären lässt.
Also auf geht’s, Belly Boat gewässert, Spot angesteuert, Hecht muss her. Drei Würfe, Tock, da hängt auch schon Nummer eins und der kämpft doch schon ganz gut für seine 60cm, warmes Wasser hat auch seine Vorteile. Dann passiert, natürlich, erst einmal eine Stunde nichts mehr. Zu allem Überfluss schläft der Wind auch noch komplett ein und ich angeln in klarem Wasser ohne Welle – das kann ja nix werden denke ich mir noch und Zack, plötzlich hängt Nummer Zwei, wohl der Bruder von Nummer eins…
Danach passiert wieder eine Zeitlang – nichts - und zu allem Überfluss macht sich eine fiese schwarze Wolke in meinem Sichtfeld breit – es wird jetzt doch wohl hoffentlich nicht – und von der einen zur nächsten Sekunde sitze ich, natürlich nur im Pullover - Regenschirm oder Jacke brauchen wir ja nicht…, im schönsten Platzregen. Naja geht ja schnell vorbei, ist ja nur eine Wolke. Auch hier liege ich falsch es regnet geschlagene 30 Minuten ohne Unterlass. Richtung Westen ist Himmel und Sonne zu sehen und im Osten das gleiche, nur über mir…lassen wir das Gejammer.

DANKE Petrus!!
Meine Swimbaits, Wobbler und Gummis habe ich natürlich auch im Regen gewissenhaft weiter geführt, ohne zählbaren Erfolg, nur die, nachwievor laichverrückten, Brassen befreien mich von Zeit zu Zeit aus der Lethargie. Das Regenwasser macht sich nun langsam auf den Weg vom Kopf über den Nacken und Rücken in die Wathose, was für ein tolles Gefühl und ich bin kurz davor mich von Petrus zur Aufgabe zwingen zu lassen, als es in einem Spin-stop einen richtigen Einschlag gibt. Schöner Drill und kurze Zeit später ist ein guter Hecht bezwungen. OK dann bleib ich halt noch ein wenig. Und das soll sich auch richtig lohnen, denn innerhalb von 20 Minuten auf einem vllt. 10*10 Meter Areal können 4 weitere Hechte mittlerer Größe gefangen werden, jetzt bin ich trotz allem tatsächlich bei 7 Hechten gesamt, alles irgendwie komisch.
Dann geht eine halbe Stunde nichts mehr, weit draußen Rollen ein Paar Brassen an der Oberfläche und ich beschließe, einfach mal dort mein Glück zu versuchen. Ich erwarte eigentlich nichts mehr von diesem Tag, denn so anstrengend wie er war so erfolgreich war er dann doch noch am Ende.
Überraschender Weise habe ich einige hundert Meter weit draußen an dieser Stelle nur 1,5 Meter Wassertiefe und ein kleines Seegrassfeld und zusätzlich viel Bewegung von großen Fischen ( ich nehme an Brassen ). Meine Neugier wird nochmals geweckt – vielleicht schwimmt hier ja was gro ……und wieder knallt es die Rute in Richtung Wasseroberfläche, null Bewegung am Ende, dann das typisch langgezogene Schlagen, jetzt steht fest - Dickhecht !! Die Bremse heult das erste mal richtig auf in diesem Jahr, Gänsehaut !!! Der Fisch flüchtet ein ums Andere Mal mit brachialer Gewalt weg von mir. Es ist einfach genial. Nach einigen Minuten kann ich Sie das erste mal sehen – eine richtige Walze und mächtig gut im Futter für Anfang Mai, jetzt werde ich dann doch nervös. Der Dicke XXL Klapp Kescher muss ran ( ich glaub da passt mein Bellyboat + Fahrer locker rein

) und so freue ich mich kurze Zeit später über eine Dicke Hecht Lady, wie immer top gezeichnet und noch besser im Futter.
Und die Moral von der Geschicht‘ – glaub deinen Hirngespinsten nicht ( immer ). Ganz überzeugt bin ich nämlich noch immer nicht, dass meine Theorie völlig falsch ist aber vllt. Ist es wie so oft im Leben, nicht schwarz, nicht weiß sondern irgendwas dazwischen. Und eigentlich macht es die Sache ja auch nur umso spannender.
In diesem Sinne Petri euch allen
Armin